Anfang März ließ der Richter Sergio Moro den früheren Präsidenten Lula verhaften und zu einem dreistündigen Verhör bringen. Später ließ er ein Telefonat zwischen Lula und der amtierenden Präsidentin Dilma Rousseff abhören, und die Mitschnitte veröffentlichen. Im Gegensatz zu Lula, der zu diesem Zeitpunkt ohne öffentliches Amt war, galt für die Staatspräsidentin jedoch der Schutz eines „Foro Especial“, der sie vor Ermittlungen durch untergeordnete Instanzen wie einen Juiz Federal schützten. Daraufhin wurden gegen Moro Ermittlungen wegen Verstößen gegen die Strafprozessordnung eingeleitet. Am 22. September stellte das zuständige Gericht Tribunal Regional Eleitoral von Curitiba (TRE-4) das Verfahren gegen den Juiz Federal Sergio Moro mit 13:1 Stimme ein. In der Urteilsbegründung heißt es, dass der Fall Lava Jato „inedita“ wäre, als dazu kein Präzedenzfall vorläge. Denn die brasilianische Rechtsprechung basiert, ähnlich der in den USA weitgehend auf der Entscheidung von Präzedenzfällen. Sergio Moro und die PSDB Zu keinem Zeitpunkt Gegenstand der Ermittlungen war die Familie Sergio Moros. Sein Vater war Gründer einer lokalen Einheit der Partei PSDB. Und Moros Frau, bestreitet zwar, als Anwältin der PSDB gearbeitet zu haben, gibt jedoch zu, für Personen gearbeitet zu haben. Und das Mandat niedergelegt zu haben, weil sie nicht bezahlt worden sei. Auch Moro selbst … Weiterlesen →