Die Konflikte zwischen deutschen Einwanderern und den Kaingang im Süden Brasiliens
Der Artikel „Os conflitos entre imigrantes alemães e indígenas kaingang no Sul“ von Valentina Gindri auf Deutsche Welle beleuchtet die historischen Konflikte zwischen deutschen Einwanderern im Süden Brasiliens und den Kaingang, die bereits lange dort lebten.
Die Ankunft der Deutschen im Rio Grande do Sul wird oft als Besiedlung eines leeren Landes dargestellt, was nicht der Realität entspricht. Es gab Konflikte mit indigenen Völkern, insbesondere den Kaingang, und die Deutschen besaßen auch Sklaven. Traditionelle Historiker ignorierten lange Zeit die Präsenz von Schwarzen und Indigenen in den deutschen Kolonien. Neue Forschungen und öffentliche Dokumente zeigen jedoch ihre bedeutende Rolle.
Eine bedeutende Rolle spielten die Bugreiros in der Geschichte der deutschen Einwanderung nach Rio Grande do Sul. Sie waren Söldner, die von den Kolonisten angeheuert wurden, um indigene Völker zu vertreiben und Land für die Siedler zu sichern. Diese Praxis führte zu zahlreichen Konflikten und Gewalt gegen die indigene Bevölkerung, insbesondere die Kaingang. Die Geschichte der Bugreiros zeigt die dunkle Seite der Kolonisation und die oft ignorierten Kämpfe der indigenen Gemeinschaften in der Geschichte der deutschen Einwanderung nach Rio Grande do Sul. Sie waren Söldner, die von den Kolonisten angeheuert wurden, um indigene Völker zu vertreiben und Land für die Siedler zu sichern. Diese Praxis führte zu zahlreichen Konflikten und Gewalt gegen die indigene Bevölkerung, insbesondere die Kaingang. Die Geschichte der Bugreiros zeigt die dunkle Seite der Kolonisation und die oft ignorierten Kämpfe der indigenen Gemeinschaften.
Rolle der Bugreiros
Diese paramilitärischen Gruppen verfolgten und töteten indigene Völker, oft im Auftrag von Kolonisationsgesellschaften.
- Die Bugreiros waren paramilitärische Gruppen, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert in Brasilien aktiv waren. Hier sind einige wichtige Punkte über sie:
- Aufgabe: Sie wurden von Kolonisationsgesellschaften und dem Staat beauftragt, indigene Völker zu verfolgen und zu vertreiben, um Land für europäische Einwanderer freizumachen.
- Methoden: Bugreiros nutzten ihr geografisches Wissen, um indigene Gruppen aufzuspüren. Sie wurden oft für jedes Paar Ohren, das sie als Beweis für getötete Indigene vorlegten, bezahlt.
- Zusammensetzung: Diese Gruppen bestanden aus Einwanderern, Mestizen und manchmal sogar aus indigenen Personen, die als Führer dienten.
Die Bugreiros hatten einen erheblichen Einfluss auf das Verhältnis zwischen Indigenen und Einwanderern:
- Folgen: Ihre Aktionen führten zu zahlreichen Massakern und zur Vertreibung indigener Gemeinschaften, was zu erheblichen Verlusten und kultureller Zerstörung führte.
- Gewaltsame Konflikte: Die Bugreiros führten zu intensiven und oft tödlichen Auseinandersetzungen mit den indigenen Völkern, was zu großen Verlusten auf beiden Seiten führte.
- Vertreibung und Massaker: Sie verfolgten und töteten viele Indigene, oft gegen Bezahlung pro Paar Ohren, was zu großflächigen Vertreibungen und Massakern führte.
- Zwangsadoptionen: Kinder, die durch diese Gewalt verwaisten, wurden oft von deutschen Einwandererfamilien adoptiert, was zur Assimilation und zum Verlust indigener Identitäten führte.
- Paramilitärische Gruppen: Die Bugreiros, oft bestehend aus Einwanderern, Caboclos und sogar einigen Indigenen, agierten als paramilitärische Gruppen, die die Kolonien schützten und die indigenen Bevölkerungen verfolgten.
Aldeamentos Indígenas:
Diese Siedlungen wurden geschaffen, um indigene Völker zu kontrollieren und zu assimilieren, was oft zu weiteren Konflikten führte.
- Zweck: Die Aldeamentos wurden ab 1845 eingerichtet, um indigene Bevölkerungen in bestimmten Gebieten zu konzentrieren und ihre Kontrolle und Akkulturation zu erleichtern. Dies sollte Land für europäische Einwanderer freimachen.
- Lebensbedingungen: Den Indigenen wurden Artikel wie Kleidung, Samen und Werkzeuge zur Verfügung gestellt, um sie an die westliche Lebensweise, insbesondere die Landwirtschaft, anzupassen.
- Widerstand und Anpassung: Viele indigene Gruppen widerstanden der Umsiedlung, während andere sich anpassten und die angebotenen Materialien als Tauschmittel nutzten.
- Langfristige Auswirkungen: Die Aldeamentos wurden im 20. Jahrhundert zu “Toldos” umbenannt, und einige dieser Gebiete wurden in der Verfassung von 1988 als indigene Territorien anerkannt.
- Die Aldeamentos hatten erhebliche Auswirkungen auf das Leben der indigenen Bevölkerung:
- Kontrolle und Akkulturation: Die Aldeamentos wurden genutzt, um die indigene Bevölkerung zu kontrollieren und an den westlichen Lebensstil anzupassen, insbesondere an die Landwirtschaft.
- Verlust von Land: Durch die Einrichtung der Aldeamentos und die Einführung der Lei de Terras 1850 verloren die Indigenen große Teile ihres traditionellen Landes.
- Kulturelle Unterdrückung: Indigene Sprachen und Traditionen wurden unterdrückt, und es wurde versucht, die indigene Identität zu eliminieren.
- Widerstand und Anpassung: Einige indigene Gruppen leisteten Widerstand, während andere sich anpassten oder mit den Kolonisatoren kooperierten, um Vorteile zu erlangen.
Folgen bis heute
Indigene Gemeinschaften in Brasilien spielen heute eine wichtige Rolle in verschiedenen Bereichen:
- Kulturelle Bewahrung: Sie bewahren und fördern ihre traditionellen Kulturen, Sprachen und Bräuche.
- Umweltschutz: Indigene Völker sind oft Hüter großer Waldgebiete und spielen eine Schlüsselrolle im Umweltschutz und der Erhaltung der Biodiversität.
- Politische Beteiligung: Sie sind zunehmend in politischen Prozessen aktiv und kämpfen für ihre Rechte und Landansprüche.
- Soziale Herausforderungen: Trotz ihrer wichtigen Rolle stehen sie vor Herausforderungen wie Landkonflikten, Diskriminierung und mangelndem Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung.
Quellen
Deutsche Welle Brasil:
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