Im Landesinneren von Acre trocknet der Rio Tajo aus und kann mit einem einzigen Schritt überquert werden
Der Wasserstand des Rio Tejo ist drastisch gesunken. Der Fluss, der sich in der Nähe von Marechal Thaumaturgo im Bundesstaat Acre in Brasilien befindet, ist so trocken geworden, dass man ihn laut einem Bericht vom 16. August 2024 durchwaten kann. Zu Beginn des Monats wurde der Wasserstand mit nur 10 Zentimetern gemessen, aber die anhaltende Dürre hat dazu geführt, dass der Fluss noch weiter ausgetrocknet ist. Einheimische berichten, dass sie den Fluss größtenteils zu Fuß überqueren, anstatt mit dem Kanu zu fahren.
Mobilität
Die Dürre im Amazonasgebiet hat erhebliche Auswirkungen auf die Mobilität der Menschen, insbesondere der indigenen Bevölkerung. Die Quellen konzentrieren sich auf den Rio Tejo im Bundesstaat Acre, der aufgrund der anhaltenden Trockenheit so stark ausgetrocknet ist, dass er an einigen Stellen zu Fuß überquert werden kann.
Normalerweise ist der Rio Tejo ein wichtiger Verkehrsweg für die dort lebenden indigenen Gemeinschaften, wie die Kuntanawa, sowie für die umliegenden Ansiedlungen von Flussanwohnern (Ribeirinhos). Boote stellen das übliche Fortbewegungsmittel dar, um die Gemeinden am Fluss zu erreichen und Waren zu transportieren.
Die Dürre hat diese Lebensader jedoch stark beeinträchtigt. Ein Bewohner berichtet, dass man bei Reisen in die umliegenden Gemeinden mittlerweile öfter zu Fuß als mit dem Boot unterwegs sei. Die Trockenheit des Flusses schränkt die Mobilität der Menschen erheblich ein und macht es schwierig, die notwendigen Ressourcen zu transportieren oder wichtige Besorgungen in weiter entfernten Dörfern zu erledigen.
Landwirtschaft
Auch die Landwirtschaft stellt Dürre am Rio Juruá, in den der Rio Tejo fließt, vor große Herausforderungen, da die Trockenheit die Ernteerträge drastisch reduziert und die Lebensgrundlage der Menschen gefährdet. Insbesondere die indigenen Gemeinschaften, die auf Subsistenzwirtschaft angewiesen sind, leiden unter den Folgen der Dürre.
Der Wassermangel führt dazu, dass die Pflanzen verdorren und absterben, selbst wenn sie zusätzlich bewässert werden. Haru Kuntanawa, ein Anführer der indigenen Ethnie der Kuntanawa, beschreibt die Situation als katastrophal und weist darauf hin, dass die Pflanzen aufgrund der Dürre absterben.
Die Dürre hat auch Auswirkungen auf die Fischerei, eine wichtige Nahrungsquelle für die Menschen in der Region. Durch den niedrigen Wasserstand im Rio Tejo ist die Fischpopulation stark zurückgegangen, was zu einer Nahrungsmittelknappheit führt. Der Fluss ist voller Schlamm und Algen, was das Wasser für den menschlichen Gebrauch ungeeignet macht und die Fischbestände zusätzlich gefährdet.
Die Kombination aus Ernteausfällen und schwindenden Fischbeständen verschärft die Ernährungsunsicherheit in der Region. Die Dürre hat die landwirtschaftlichen Aktivitäten stark beeinträchtigt und die Lebensgrundlage der Menschen, die auf die Landwirtschaft und Fischerei angewiesen sind, zerstört.
Lösungsansätzen
Der Artikel nennt mehrere Lösungsansätze, um der Trockenheit entgegenzuwirken. Haru Kuntanawa, ein Anführer der indigenen Bevölkerungsgruppe der Kuntanawa, sieht die Ursache der Trockenheit in Abholzung und Bränden. Um die Situation zu verbessern, schlägt er nachhaltigere Praktiken vor.
- Wiederaufforstung: Die Anpflanzung von Bäumen, insbesondere von Arten des Amazonas, ist entscheidend, um das Ökosystem wiederherzustellen.
- Schutz von Wasserquellen: Die Erhaltung und Wiederherstellung von Quellen und Igarapés (kleinen Wasserläufen) ist essentiell, um die Wasserversorgung zu sichern
- Anbau von Palmen: Der Anbau von Palmenarten wie Açaí und Buriti, die wirtschaftlich nutzbar sind und gleichzeitig Wasser speichern, wird als eine weitere Maßnahme vorgeschlagen.
- Nutzung traditioneller Kenntnisse: Kuntanawa betont die Bedeutung der traditionellen Kenntnisse indigener Völker in Kombination mit modernen landwirtschaftlichen Methoden
Der Artikel appelliert an ein Umdenken in Bezug auf die Nutzung der Amazonasregion. Anstatt die bisherigen Praktiken fortzusetzen, die zur Zerstörung der Wälder führen, wird ein nachhaltigerer Ansatz gefordert, der die Ressourcen der Wälder und die Lebensgrundlage der Bevölkerung schützt.
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