Top-Marken kaufen Amazonas-Kohlenstoffkredite aus mutmaßlicher „Holzwäsche“
Der Artikel „Top brands buy Amazon carbon credits from suspected timber laundering scam“ von Fernanda Wenzel für Mongabay Environmental News berichtet über CO2-Kompensationsprojekte im brasilianischen Amazonasgebiet und deren mögliche Verstrickung in illegale Holzernte.
- Projektbeteiligung: Zwei große CO2-Kompensationsprojekte im brasilianischen Amazonasgebiet, deren Kredite an Unternehmen wie GOL Airlines, Nestlé, Toshiba und PwC verkauft wurden, stehen im Verdacht, illegal geschlagenes Holz zu waschen.
- Projektmanagement: Die Projekte Unitor und Fortaleza Ituxi setzen auf nachhaltige Forstwirtschaftspläne, die jedoch laut CCCA-Analyse Anzeichen von Unregelmäßigkeiten aufweisen.
- Ziel: Diese Projekte zielen darauf ab, jährlich 660.598 Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden, indem die Ausbreitung der Entwaldung in einem der am stärksten gefährdeten Gebiete des Amazonas verhindert wird.
- Verdacht: Es gibt Hinweise darauf, dass diese Gebiete möglicherweise zur Legalisierung von Holz aus illegal abgeholzten Bereichen genutzt wurden.
- Untersuchungsergebnisse: Eine Analyse des Center for Climate Crime Analysis (CCCA) deutet auf mögliche Unstimmigkeiten zwischen den deklarierten Holzmengen und den durch Satellitenbilder geschätzten Mengen hin, was auf Holzwäsche hindeuten könnte.
Diese Projekte stehen unter Verdacht, Teil eines Systems zu sein, das genutzt wird, um illegal abgeholztes Holz zu “waschen” und als legal verkauftes Holz auszuweisen.
Das REDD+ in Brasilien
- Emissionshandel: Unternehmen oder Organisationen, die weniger Treibhausgase ausstoßen als ihnen zusteht, können ihre überschüssigen Emissionsrechte in Form von Kohlenstoffkrediten verkaufen.
- REDD+ Projekte: Diese Projekte zielen darauf ab, Emissionen durch Verhinderung von Entwaldung und Walddegradation zu reduzieren. Landbesitzer erhalten Geld für den Schutz von Wäldern, und die vermiedenen Emissionen können als Kohlenstoffkredite verkauft werden.
- Ricardo Stoppe: Er ist der Hauptbefürworter der REDD+ Projekte Unitor und Fortaleza Ituxi. Seine Firma, Grupo Ituxi, behauptet, nur die Forstwirtschaftspläne zu besitzen und dass die Holzernte von Dritten durchgeführt wird. Stoppe wird auch mit anderen REDD+ Projekten in Verbindung gebracht und hat Verträge über den Verkauf von Kohlenstoffkrediten abgeschlossen.
- Verifizierung: Kohlenstoffkredite müssen durch unabhängige Prüfer verifiziert werden, um ihre Gültigkeit zu bestätigen.
- Internationale Überwachung: Ja, es gibt internationale Organisationen, die Projekte wie REDD+ (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation). Ein Beispiel ist Verra, eine der weltweit größten freiwilligen Kohlenstoffmarktregistrierungen und die wichtigste für REDD+ Initiativen. Sie sind verantwortlich für die Zertifizierung und Überprüfung von Projekten, um sicherzustellen, dass sie den Standards entsprechen und tatsächlich zur Emissionsreduzierung beitragen.
- Verra: Eine der weltweit größten freiwilligen Kohlenstoffmarktregistrierungen und die wichtigste für REDD+ Initiativen. Verra zertifiziert die Projekte von Stoppe, was bedeutet, dass sie die Methodik und die Einhaltung der Standards überprüfen, die für die Ausgabe von Kohlenstoffkrediten erforderlich sind.
Beide spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung, Zertifizierung und im Verkauf von Kohlenstoffkrediten im Rahmen der REDD+ Projekte im brasilianischen Amazonas.
Erste Konsequenzen
- Rechtliche Konsequenzen: Brasilianische Behörden haben bereits Untersuchungen zu Holzwäsche in den betroffenen Gebieten eingeleitet, was zur Aussetzung von Abholzungsgenehmigungen führte.
Diese Zusammenfassung bietet einen Überblick über die Probleme des Handels mit Kohlenstoffkrediten und hebt die Bedenken hinsichtlich der Legalität und Nachhaltigkeit der CO2-Kompensationsprojekte hervor.
Quelle
- Mongabay: Top brands buy Amazon carbon credits from suspected timber laundering scam
- Veröffentlicht am 21.05.2024
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