Apyterewa- JBS und FriGol haben Rinder gekauft, die auf indigenem Land gezüchtet wurden
Der Artikel „Apyterewa- JBS e FriGol compraram gado criado em terra indígena“ von Gabriel Máximo für Agência Pública berichtet über den Vorwurf, dass die Fleischproduzenten JBS und FriGol Rinder von illegalen Farmen in indigenen Gebieten bezogen haben.
- Untersuchungsergebnisse: Eine britische NGO berichtet, dass JBS und FriGol zwischen Januar 2020 und Anfang 2023 Vieh von illegalen Farmen in indigenen Gebieten bezogen haben.
- Verstoß gegen Umweltregeln: Diese Praxis verstößt gegen öffentliche Zusagen von 2009, keine Tiere von Farmen zu kaufen, die entwaldet haben oder andere sozioökologische Unregelmäßigkeiten aufweisen. Deswegen behaupten JBS und FriGol behaupten, ihre Käufe seien konform mit den Protokollen und Richtlinien gewesen, sie hätten aber die betroffenen Lieferanten blockiert.
„Rinderwäsche“
Das System der “Rinderwäsche” funktioniert durch die sogenannte “Triangulation”, bei der Rinder von illegalen Farmen zu Zwischenfarmen und dann zu großen Schlachthöfen wie JBS und FriGol transportiert werden, um Umweltauflagen zu umgehen. Hier sind die Schlüsselpunkte aus dem Dokument:
- Triangulation: Rinder werden von illegalen Farmen auf Zwischenfarmen transferiert, bevor sie an Schlachthöfe verkauft werden.
- Transportgenehmigungen: Die Adepará hat zwischen 2020 und Anfang 2023 insgesamt 217 Transportgenehmigungen (GTAs) für 11.757 Rinder von 58 illegalen Farmen in der Terra Indígena Apyterewa ausgestellt.
- Ziel der Rinder: Viele dieser Rinder wurden an Zwischenfarmen geliefert, die wiederum an JBS verkauften, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Rinder aus der TI Apyterewa stammen.
- JBS und FriGol: Beide Unternehmen haben Rinder von Zwischenfarmen erhalten, die jeweils nur an JBS bzw. FriGol liefern, was die Wahrscheinlichkeit noch einmal deutlich erhöht.
Dokumentationslücken
Trotz der illegalen Herkunft des Viehs wurden offizielle Transportdokumente ausgestellt, was auf eine systematische Umgehung der Umweltüberwachung hindeutet. Trotz einer erheblichen Zahl ille4galer Dokumente gab es darüber hinaus auch zahlreche Tiere, für die wohl gar keine Transportgenehmigung gab.
- Dokumentationspflicht: Die Dokumentation erfolgt über sogenannte “Guias de Trânsito Animal” (GTAs), die für jede Bewegung von Rindern erforderlich sind. Diese dokumentieren Herkunft und Ziel, Identifikationsdaten der Verkäufer und Käufer sowie Details zu den Tieren. Die GTAs sind vertrauliche Dokumente, auf die nur die ausstellenden Behörden und das Landwirtschaftsministerium Zugriff haben.
- Diskrepanz der Rinderzahlen: Die geringere Anzahl eingehender Rinder im Vergleich zu den ausgehenden könnte auf nicht dokumentierte Transfers hinweisen. Dies deutet möglicherweise auf eine “Lavagem” oder “Triangulação” hin, bei der Rinder illegal bewegt werden, um Umweltauflagen zu umgehen.
Beteiligung der Behörden
Die Behörden spielen eine entscheidende Rolle bei der Überwachung der Praktiken, die im Kontext der Webseite beschrieben werden. Hier sind einige Schlüsselpunkte:
- Registrierung und Dokumentation: Die Agência de Defesa Agropecuária do Estado do Pará (Adepará) registriert illegale Farmen und stellt Tiertransitdokumente (GTAs) aus.
- Gesetzliche Anforderungen: GTAs sind gesetzlich vorgeschrieben und dokumentieren wichtige Informationen über die Bewegung von Rindern.
- Mangelnde Reaktion: Adepará hat auf Anfragen bezüglich der Registrierung der Farmen und der Ausstellung von GTAs bisher nicht reagiert.
- Überwachung und Transparenz: Es gibt Hinweise darauf, dass die Überwachung durch die Behörden unzureichend ist und die Transparenz im System fehlt.
Diese Punkte deuten darauf hin, dass die Behörden zwar in den Prozess involviert sind, aber möglicherweise nicht effektiv genug handeln, um die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards zu gewährleisten.
Quelle
- Agência Pública: Apyterewa- JBS e FriGol compraram gado criado em terra indígena
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