Rio de Janeiro ist vielleicht eine der schönsten Städte der Welt. Eingeklemmt zwischen Stränden, steilen Höhenzügen, Parks, Lagunen und Seen liegt die Cidade Maravilhosa, die wunderbare Stadt. Der Pão de Açúcar und der Corcovado sind nur die bekanntesten Punkte einer spektakulären Landschaft.

Rio der Janeiro ist ein Moloch: Im Allgemeinen wird Zahl der Stadt Rio de Janeiro mit 6 1/2 Millionen Einwohnern angegeben. Doch ist Stadt mittlerweile mit vielen der Vorstädte wie Duque da Caxias, Sao Jose de Meriti und Belford Roxo zusammengewachsen. Der Großraum Rio de Janeiro kommt auf etwa 12 Millionen Einwohner.

Zona Sul – Die bekannten Strände Rios

Die wohl bekanntesten Stadtteile liegen in der Zona Sul: Copacabana, Ipanema, aber auch Flamengo und Botafogo, vor deren Strand 2016 die olympischen Segelwettbewerbe stattfinden sollen. Hier dominieren Straßenschluchten, die von mindestens achtstöckigen Häuserreihen gebildet werden. Der Flair ist beinahe südeuropäisch, gerade in den bei Künstlern und Intellektuellen beliebten Viertel Flamengo und Botafogo. Dazu gehört, dass wohl alle der Häuser über einen Concierge verfügen, der aber auch mal ein paar Stunden abwesend sein kann. Statt der Klingeln gibt es ein Haustelefon, bei dem die Apartmentnummer gewählt werden muss.

Centro und Lapa

Das Bild im Zentrum ist nicht so einheitlich. Hier wechseln sich historische Gebäude und Wohntürme, die beide wohl schon bessere Zeiten gesehen haben, mit Bankentürmen und anderen modernen Prunkbauten ab. In den Straßen Alfondega, Urguaiana und Buenos Aires befindet sich das Marktviertel, in dem v.a. Kleidung, Schmuck und Haushaltswaren in unzähligen, oft sehr spezialisierten Geschäften angeboten werden. Lange Zeit haben hier die fliegenden Händler aus der ganzen Stadt ihre Waren gekauft.

Zona Norte

Unrühmlichen Bekanntheitsgrad haben die beiden Favelas Complexo Alemão (deutscher Komplex!) und Maré in der Zona Norte. Hier war, und ist teilweise bis heute, der Widerstand gegen die „Befriedungstruppen“ der UPP besonders heftig. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, die Bewohner der Favelas sind weder besonders arm, noch besonders kriminell. Gleiches gilt für den riesigen Bezirk der Zona Norte, die oft ein tristes Bild bietet.

Barra da Tijuca und Recreio

Den härtesten Kontrast dazu bietet Barra da Tijuca in der Zona Oeste. Barra besteht weitgehend aus zwei Arten der Bebauung: zwölf- bis zwanzigstöckigen Wohntürmen, die sich in Gruppen von 5 bis 10 Türmen zu eingezäunten Condominios zusammenschließen. Und Shoppingmalls, die in dieser Dichte wohl selten sind. Die Architektur ist hell, fantasievoll und nobel. Die besten Lagen befinden sich zwischen der teilweise zwanzigspurigen Avenidas das Americas und dem Strand. Die Avenida das Americas verläuft über etliche Kilometer parallel zum Strand durch „Barra“ und das benachbarte Recreio, das mit vollem Namen Recreio das Bandeirantes heißt. Und damit an eine der umstrittensten Epochen der brasilianischen Geschichte erinnert. Die bislang letzte Hausnummer der Avenida das Americas in Recreio ist die zwanzigtausend einhundert.

Guaratiba

Noch 2012 führte die Straße dann weiter in Serpentinen über die Serra nach Guaratiba. Die Überquerung der Serra dauerte mit dem Bus und bei hohem Verkehrsaufkommen deutlich über eine halbe Stunde. Heute durchsticht ein Tunnel (einer von zahlreichen Tunneln in Rio) die Bergkette und verkürzt die Fahrzeit auf wenige Minuten.

Von dort zieht sich in weitem Bogen ein Hochtal zwischen weiteren Bergketten zurück zu der Guanabarabucht.